Sommerlicher Schwazer Rundgang bei 33 Grad!
Gestern nahm ich die Gelegenheit wahr, an einem Rundgang durch Schwaz, der im Rahmen der wöchentlich am Donnerstag stattfindenden Führungen angeboten wird, teilzunehmen. Gut geschützt mit Hut und Sonnenbrille mischte ich mich unter die anderen Schwitzenden. Nach einem guten Eis zur Stärkung und Abkühlung ging es auch schon los...
Treffpunkt war Punkt 15 Uhr vor dem Silberregion-Shop in der Franz-Josef-Straße 23.


Zunächst führte uns der Stadtführer Anton Prock in das wunderschön bemalte Rathaus, das vor 1970 noch der Ansitz der Gewerkenfamilie Stöckl war. Schwaz wurde erst 1899 zur Stadt erklärt, da Schwaz über keine Stadtmauer verfügte.
Im 1. Stock erfuhren wir die geschichtlichen Hintergründe der farbigen Wandgemälde, die die Sage vom ersten Erzfund durch einen Stier, Erzherzog Sigismund, Jörg von Frundsberg, Jakob Fugger und die Zerstörung von Schwaz 1809 durch ein verheerendes Feuer im Krieg darstellen.
https://www.sagen.at/doku/Andreas_Hofer/Brand_Schwaz_1809.html



Weiter ging es beim Rundgang, vorbei beim "Blauen Haus" bzw. "Gasthof zum Elefanten", zum Fresko, der den Einzug von Kaiser Maximilians 1594 mit Gefolge darstellt, hinauf zum "Palais Enzenberg" links neben der Pfarrkirche.



Im "Palais Enzenberg" durften wir hinab in den Weinkeller steigen. Wie aufregend! Dort, wo die Fässer lagern, die hunderte Jahre alt sind und uns in die Zeit des Mittelalters zurückbeamten. Die Füllmengen der großen Fässer umfassen bis 1100 Liter! Der Wein wurde dabei durch eine Öffnung in der Gewölbedecke mittels Schläuchen hinuntergeleitet.
https://qr.schwaz.at/hauserverzeichnis/palais-enzenberg-tannenberg/





Das nächste Highlight war für mich - und darauf freute ich mich schon lange - den Dachstuhl der "Pfarrkirche Maria Himmelfahrt" zu besteigen. Ich war schon sehr gespannt, was uns da oben erwartete. Leider konnten wir nur die 61 Stufen der Wendeltreppe bis zum Dachstuhl begehen, der Aufstieg in den "alten" Glockenturm blieb uns leider verwehrt. Vielleicht kann ich das einmal nachholen. Insgesamt führen nämlich 957 Sprossen bzw. Stufen bis zum Turmzimmer hinauf.
Das Kirchendach ist mit 15.000 Kupferplatten bedeckt und im Dachstuhl sieht man bis heut noch eines der zwei großen Treträder, die sich seit 1518 erhalten haben! Und da der Glockenturm ja bekanntlich "schief und schadhaft" ist, befinden sich auch keine Glocken mehr im alten. Die sind nämlich im so genannten "Neuen Glockenturm" im Stadtpark aufgehängt. (Campanile, gebaut 1910)



Durch eine versperrte alte "Schulterbogen"-Tür in der Pfarrkirche traten wir in das Stiegenhaus ein. Es war sehr spannend und auch ein bisschen gruselig, die alten eingetretenen Steinstufen hinaufzusteigen. Was würde uns oben erwarten?



Die weiße Farbe des Gebälks soll gegen Ungeziefer helfen. Das fünfstöckige Dachgestühl der größten gotischen Hallenkirche Tirols birgt zahlreiche unbekannte Details und Schätze.
https://aglimpsofarchaeology.wordpress.com/2011/02/22/im-dachstuhl-der-pfarrkirche-in-schwaz-tirol/






Unten angekommen gab es noch eine kurze Führung auf dem ehemaligen Friedhof der Stadt, dem heutigen "Stadtpark". Mit Erklärungen zur "Schwazer Bergordnung" unter den Arkaden ging es zur letzten Sehenswürdigkeit, dem Franziskanerkloster mit seinem spektakulären Kreuzgang.
https://qr.schwaz.at/hauserverzeichnis/kreuzgang-franziskanerkloster/






Auf dieser 2-stündigen Führung meines ehemaligen Lehrerkollegen, dem früheren Direktor der MS Jenbach, Anton Prock, habe ich wieder viel über unsere geschichtsträchtige, schöne Stadt dazugelernt. Vielen Dank!
Hier ein Hinweis auf seine umfangreichen Arbeiten auf seiner Homepage:
http://antonprock.at/meine-websites.htm
(Besonders die Puzzle machen sehr viel Spaß!)
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